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55.1 Überlegungen zur Performance

Man kann sich leicht überlegen, daß bei einer ACCESS Datenbank nicht mehr der Prozessor, sondern eher die Festplatte das Nadelöhr ist. Wir gehen von einer kleinen Datenbank mit ca. 300 Einträgen aus, die gerade noch auf eine Diskette passt. Die ACCESS Datenbankdatei enthält neben den Daten viel Ballast, wie Alle Eingabeformulare, Masken u.s.w., sodaß schon die kleinste Datenbank ca. 2 MByte Größe erreicht. Bei einer typischen Duchsatzrate von 5 MByte/Sekunde zur Festplatte dauert ein Suchlauf also ca. eine halbe Sekunde. Bei 10.000 Einträgen und angenommenen 10 MByte Größe der Datenbankdatei muß dann schon mit Zeiten von 2-3 Sekunden gerechnet werden.

Problematisch wird es, wenn die Daten über das Netzwerk übertragen werden. Ein 10 MBit LAN mit einer Nettorate von ca. 600 KByte/Sekunde, die typisch für Microsoft Netzwerke ist, wäre also ca. 6 Sekunden mit dem Transfer der ACCESS Datenbankdatei beschäftigt. Für 6 Sekunden ist das LAN dann bis zur Leistungsgrenze ausgelastet. Katastrophal wird das Antwortverhalten, wenn mehrere Anwender gleichzeitig in der Datenbank recherchieren. ACCESS unterstützt allerdings die Möglichkeit, die Datenbank zu teilen, und die Datensätzte von Zeit zu Zeit abzugleichen, bzw. zu synchronisieren. Hierzu sehen Sie bitte im Handbuch ACCESS 97 nach. Was uns jedoch mehr interessiert, ist die Performance bei der Anbindung von SQL Datenbanken.

Die SQL Datenbanken liegen mit ihrer Performance allesamt recht gut im Rennen, da die Datenbankdatei bei SQL nicht wie bei ACCESS linear durchsucht wird. Stattdessen erfolgt der Zugriff auf die Daten intern mit Hilfe einer Baumstruktur (z.B. B-Tree, AVL-Tree...). Die Suchzeit ist also nicht linear zur Größe des Datenbankfiles, sondern günstigstenfalls proportional zum Logarithmus der Einträge.

Stellen Sie sich hierzu einen Baum vor mit jeweils 26 Verzweigungen für jeden Buchstaben des Alphabetes und überlegen Sie, wieviel schneller sie z.B. Ihren Namen finden, wenn Sie sich einfach der Reihenfolge der Buchstaben entlang der Äste hangeln. Im Vergleich zu einer linearen Liste finden Sie Ihre Einträge sehr viel schneller. ACCESS hingegen durchsucht stets die gesamte Datenbankdatei, auch wenn intern die Daten als Baum abgelegt sind.


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